HBL: Hallo Michael, Du kehrst an Deine alte Wirkungsstätte zurück. Diesmal nicht als Spieler, sondern als Trainer. Welche Emotionen kommen bei Dir auf?
Michael: Die Vorfreude ist natürlich groß, jedoch schwingt aber auch irgendwie Aufregung mit, denn mit meiner Rückkehr sind auch einige Erwartungen verbunden. Ich bin ein sehr ehrgeiziger Mensch und möchte natürlich auch erfolgreich sein. Denn durch den Erfolg mit der Mannschaft entwickelt sich auch eine gute Stimmung; auch das ist ein Teil, der für mich dazu gehört.

HBL: Du hast als Spieler beim TV Pflugfelden, bei der TSG Oßweil, sowie beim SV Oßweil und zuletzt wieder in Pflugfelden gespielt. Was waren Deine unvergessenen Augenblicke?
Michael: Da gab es sehr viele. Wenn man chronologisch vorgeht ist natürlich meine Jugend beim TV Pflugfelden eine tolle Erinnerung. Ich habe da in einer nicht allzu hohen Liga gespielt, jedoch waren wir alle Freunde und die meisten Freundschaften sind bis heute geblieben. Ich werde natürlich nie vergessen wie es war, mit der 2. Bundesliga Mannschaft in der Ossweiler Mehrzweckhalle zu spielen. Da habe ich jeden Augenblick genossen. Beim SV Ossweil waren wir einfach eine tolle Mannschaft. Handballspezifisch wie auch sozial. Auch hier haben sich lange Freundschaften entwickelt. Last but not least der Aufstieg in die Landesliga mit dem TV Pflugfelden. Das war eine tolle Saison mit Relegationsspiel und am Ende ging es um 1 Tor.

HBL: Du warst die vergangenen fünf Jahre Trainer beim SKV Oberstenfeld. Württembergliga ist ganz schön hoch. Wie ging es Dir zu Beginn Deiner Karriere als aktiver Trainer?
Michael: Das war ein enorm großer Schritt für mich. Ich hatte mit Marc Ihlefeld damals einen Manager in Oberstenfeld, der das Risiko mit mir als jungem Trainer eingehen wollte. Ich war natürlich sehr nervös, da die Mannschaft mit ehemaligen hochklassigen Spielern gespickt war. Dies legte sich aber sehr schnell und wir haben sehr gut zusammengearbeitet.

HBL: Oberstenfeld ist im Bottwartal eine alte Handballhochburg. Was hat Dich emotional am meisten mitgerissen?
Michael: Da gehören bestimmt die Spiele gegen die SG Bottwartal dazu. Volle Halle, wir waren der Underdog. Das waren immer Spiele mit viel Emotionen.

HBL: Bei all den Emotionen, was hast Du aus dieser Zeit mitgenommen?
Michael: Neben viel Trainerfachwissen aus Fortbildungen und natürlich den Erfahrungen in den Spielen, denke ich, viel im Umgang mit Spielercharaktere gelernt zu haben. Jeder Spieler benötigt eine individuelle Zuwendung des Trainers und dies ist komplett unabhängig von der handballerischen Herkunft oder dem Alter des Spielers.

HBL: Jetzt bist Du hier bei der HBL und Ihr habt klare Ziele vor Augen. Wie sehen diese Ziele aus?
Michael: Ich als Trainer habe für mich sportliche Ziele definiert, was ich in der kommenden Saison mit der HBL erreichen möchte. Für ein offizielles Saisonziel gehört auch ein Gespräch innerhalb der Mannschaft dazu, bei dem wir uns ein gemeinsames Ziel festlegen. Außerdem ist es meine Aufgabe als Trainer, jeden Spieler individuell weiterzuentwickeln und aus diesen Individuen eine funktionierende Mannschaft zu formen.

HBL: Wie schätzt Du Dein Team ein und welche Herausforderungen siehst Du auf Dich zukommen?
Michael: Das Team war bereits in der letzten Saison gut aufgestellt, mit den drei Neuzugängen, die allesamt ihre Jugend in HBL Vereinen verbracht haben, konnte man die Mannschaft sinnvoll verstärken.
Gerade für den Verein wird der Umgang mit Corona schwierig sein. Viele Fragen sind noch offen: Wann und wie werden wir wieder in den Hallen trainieren dürfen? Wann wird die Saison losgehen? Es wird darum gehen, individuelle Lösungen zu finden. Diese Situation trifft aber alle Vereine.

HBL: Die HBL ist jetzt der einzige Handballverein in Ludwigsburg. Was denkst Du über die Entwicklung der HBL?
Michael: Die Entwicklung des Vereins lässt sich ganz toll an der Jugendarbeit sehen. Was hier in den letzten Jahren aufgebaut wurde ist fantastisch und genau der richtige Weg. Der Verein besitzt sehr gut ausgebildete Trainer, die ihr Herzblut in ihre Mannschaften stecken. Diese erfolgreiche Entwicklung im Jugendbereich muss nun bei den aktiven Mannschaften fortgeführt werden. Jugendspieler die bei der HBL eine hervorragende Ausbildung genossen haben, sollen auch die Perspektive auf hochklassigen Handball im aktiven Bereich haben. Nur so kann der Verein auch in Zukunft die Früchte seiner jahrelangen, konsequenten Arbeit ernten.

HBL: Auch wenn Du hier ein alter Bekannter bist, nicht alle wissen wie sich Dein Leben verändert hat. Wie hast Du Dich familiär entwickelt?
Michael: Ich wohne mittlerweile in Asperg mit meiner Frau Luisa und meiner 11 Monate alten Tochter Lia.

HBL: Und beruflich, was machst Du denn tagsüber?
Michael: Ich arbeite als Lehrer in der Gemeinschaftsschule in Kornwestheim.

HBL: Sicher gibt es nicht nur Handball in Deiner Freizeit. Was beschäftigt Dich außerhalb des Berufes und außerhalb Deiner Aufgabe als Trainer am meisten?
Michael: In erster Linie meine Familie. Ich treffe mich sehr gerne mit Freunden, fahre Motorrad, gehe im Winter gerne snowboarden und auch sonst bin ich in meiner Freizeit gerne sportlich aktiv.

HBL: Vielen Dank für das Interview. Wir wünschen Dir viel Erfolg bei der Umsetzung unserer gemeinsamen Ziele und natürlich viel Spaß mit den Männern der HBL.

Diese Website nutzt Cookies, um bestmögliche Funktionalität bieten zu können. Erfahren Sie mehr in unserer Datenschutzerklärung.